Berufsfotograf werden: So klappt es mit der Foto-Karriere
Wie werde ich eigentlich Berufsfotograf und kann mein Hobby zum Beruf machen? Eine Frage, die sich so mancher ambitionierte Hobby-Fotograf schon einmal gestellt hat. Gerne und gut fotografieren ist zwar eine gute Grundlage, genügt aber auf Dauer nicht aus. Die meisten Fotografen arbeiten selbstständig, ein gewisses finanzielles Polster plus die Bereitschaft auf regelmäßiges Gehalt zu verzichten, ist die erste wichtige Voraussetzung. Was gibt es sonst noch zu beachten und wie kann der Berufseinstieg gelingen? Hier einige Tipps.
Berufsfotograf ohne Ausbildung? Möglich, aber nicht ratsam
Die Tätigkeit als Berufsfotograf gehört in Deutschland nicht zu den geschützten, sondern zu den zulassungsfreien Berufen. Das bedeutet, dass jeder Erwachsene mit entsprechendem Gewerbeschein sich als Fotograf bezeichnen darf – ohne Ausbildung und Meisterbrief. Ein Fotografie-Studium wird ebenfalls in Deutschland angeboten.
Was erst einmal wie eine gute Sache klingt, ist natürlich potenziell problematisch. Denn Studium oder Ausbildung vermitteln auf systematische Art und Weise jede Menge fachliches Wissen und andere Kompetenzen, die später im Job eine große Hilfe sind. Deshalb der Tipp: Wer Berufsfotograf werden möchte, sollte sich dieses Fachwissen dringend trotzdem aneignen. In Deutschland gibt es beispielsweise diverse berufsbildende Einrichtungen, an denen man sich zum Fotografen ausbilden lassen kann. Vorher sollten Sie allerdings die Ausbildungsinhalte genau prüfen. Alternativ könnten auch einzelne Fotografie-Kurse eine gute Möglichkeit sein sich in verschiedenen Bereichen des Berufsbildes fortzubilden. Entsprechende Angebote gibt es zum Beispiel an den örtlichen Volkshochschulen oder in Fotostudios.
Der Fotografen-Traum
Wer sein Hobby zum Beruf macht, muss nie wieder arbeiten – viele angehende Selbstständige, gerade im künstlerischen Bereich, träumen von dieser zugegebenermaßen attraktiven Aussicht. Und dennoch: Die Entscheidung sollte wohlüberlegt sein.
Sie fotografieren gerne? Das wird auf Dauer nicht ausreichen, um als Berufsfotograf bestehen zu können. Um tatsächlich ins Geschäft zu kommen und damit Geld zu verdienen, werden jede Menge Kompromisse und Zugeständnisse gegenüber den äußeren Umständen und Ihren Auftraggebern erforderlich sein, beispielsweise auf künstlerischer Ebene. Sie möchten Ihren aktuellen Beruf verlassen und stattdessen lieber mit der Kamera Geld verdienen? Möglicherweise genügt das nicht als Ansporn, denn die Tätigkeit als Fotograf kann ein echter Knochenjob sein, und üblicherweise bleibt nur wenig Geld als Gewinn übrig. Hinzu kommt die Konkurrenz zu anderen Fotografen und die schwierige finanzielle Planbarkeit, die Urlaub, größere Anschaffungen und ähnliches oftmals unmöglich machen. Darüber hinaus steht am Anfang eine große Summe an Investitionen an: Die Ausrüstung, ein eigenes kleines Fotostudio, Bildbearbeitungsprogramme etc. – all das kostet Geld, und es wird eine Weile dauern, bis Sie diese Ausgaben wieder reingeholt haben.
Diese Dinge sollten Sie sich unbedingt bewusst machen und anschließend am besten noch mehrmals hinterfragen: Möchte ich wirklich Berufsfotograf werden?
Berufsfotografie: Ihr eigenes Business
Ein Aspekt, den viele Anfänger erst einmal nicht wahrhaben möchten: Wer Berufsfotograf werden will, wird nur einen kleinen Teil seiner Zeit fotografierend verbringen. Wichtig ist außerdem neben der Akquise alles Kaufmännische – denn schließlich haben Sie ein eigenes Gewerbe. Es steht also regelmäßiger Kontakt mit dem Finanzamt an, idealerweise auch mit dem eigenen Steuerberater, außerdem Preiskalkulationen, der Abschluss passender Versicherungen und so weiter. Weil hier nichts schiefgehen darf, empfiehlt sich für Neulinge auf diesen Gebieten die Belegung eines entsprechenden Seminars für angehende Selbstständige und Freiberufler. Die Existenzgründerseminare der IHK sind eine Möglichkeit.
Ihre Spezialisierung als Fotograf: Ein Portfolio entwickeln
Fotografen gibt es wie Sand am Meer. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihren potenziellen Kunden ein möglichst deutliches Alleinstellungsmerkmal bieten. Möchten Sie zum Beispiel am liebsten auf Hochzeiten fotografieren? Sehen Sie Ihre Stärken eher in der Reisereportage? Das sind Fragen, die Sie sich unbedingt stellen sollten, bevor Sie beginnen an Ihrem Portfolio zu arbeiten. Auch für Ihre Webseite ist ein möglichst klares Profil sehr wichtig. Und übrigens: Eine überzeugende Webseite mag unerlässlich sein, um Aufträge zu erhalten. Doch auch die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda ist essenziell – denn genau so lassen Sie die Welt wissen, dass Sie ab sofort als Berufsfotograf arbeiten und sich über Kunden freuen!