Sie sind klein, praktisch und vielseitig – doch Drohnen können auch großen Schaden anrichten. Selbst dem geübtesten Piloten kann ein Unfall passieren. Und auch ein technischer Defekt mit einem folgenschweren Absturz ist nie ganz auszuschließen. Daher schreibt der Gesetzgeber eine Haftpflichtversicherung vor. Im Zweifel kann aber auch das zu wenig sein. Lesen Sie hier, wie Sie sich am besten absichern.
Pflicht: Haftpflichtversicherung für Drohnen
Hätten Sie’s gewusst? Schon seit dem Jahr 2005 gibt es in Deutschland eine verpflichtende Drohnen-Versicherung, nämlich eine Haftpflichtversicherung – generell sinnvoll, denn ein Multicopter kann durchaus Personen-oder Sachschäden anrichten, die Existenzen ruinieren können. Sind Sie hier nicht abgesichert, haften Sie im Schadenfall gegenüber Dritten mit Ihrem Privatvermögen. Außerdem droht Ihnen ein Bußgeld, wenn Sie den Multicopter ohne Versicherungsschutz fliegen lassen. Die Haftpflichtversicherung müssen Sie also abschließen, bevor Sie die Drohne erstmals „an die Luft setzen“.
Warum Ihre Haftpflicht nicht reicht
Möglicherweise reicht Ihre bereits bestehende private Haftpflichtversicherung bereits aus, um Sie ausreichend gegen Schäden abzusichern, die Ihre Drohne anrichten kann. Entscheidend ist dabei, dass die Haftpflicht die Gefährdungshaftung beinhaltet. Die Gefährdungshaftung besagt, dass es nicht ausschlaggebend ist, einen Unfall schuldhaft herbeigeführt zu haben – im Gegensatz zur Verschuldenshaftung. Ihre Drohne stellt eine Gefährdung dar, daher müssen Sie haften, auch wenn der Unfall durch ein technisches Versagen verursacht wurde.
WICHTIG: Drohnen-Schäden sind daher im Allgemeinen nicht mit einer privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt!
Komplettieren Sie Ihre Drohnen-Versicherung!
Deshalb sollten Sie unbedingt noch vor dem ersten Flug mit Ihrer Versicherung Kontakt aufnehmen, um zu klären, ob Ihr Modell im Versicherungsschutz enthalten ist oder nicht. Ist das nicht der Fall, können Sie eine spezielle Zusatzversicherung abschließen, die sich auch in die bereits bestehende Versicherung integrieren lässt.
Je nach Anbieter kostet der zusätzliche Schutz um die 40 Euro aufwärts im Jahr. Modellflugverbände bieten ihren Mitgliedern ebenfalls die Möglichkeit einer Versicherung an. Bei der Auswahl der Versicherung sollten Sie die Kriterien Selbstbeteiligung und Deckungssumme mit einbeziehen. Außerdem ist das Abfluggewicht Ihrer Drohne von Bedeutung, wie viele Piloten mit versichert sind und ob sie die Drohne privat oder gewerblich nutzen.
Achten Sie bei Ihrer Drohnen-Versicherung auch darauf, für welche Länder sie gilt. Wenn Sie regelmäßig auf Urlaubsreisen mit Ihrem Multicopter fliegen, bietet es sich zum Beispiel an, eine Zusatzversicherung für die gesamte EU abzuschließen.
Wenn Sie ein besonders teures Fluggerät besitzen, macht es gegebenenfalls auch Sinn, Ihre Drohne gegen Schäden und Diebstahl Vollkasko zu versichern.
Neben der Versicherung informieren Sie sich auch über Drohnen-Gesetze, bevor Sie Ihren Multicopter in Betrieb nehmen!
(Stand: März 2018)