Too good to go: So funktioniert die App gegen Lebensmittelverschwendung
Viele Restaurants, Bäckereien und andere Lokale stehen vor Ladenschluss vor unverkauftem Essen. Damit dieses nicht mehr in der Tonne landen muss, haben die Entwickler von „Too good to go“ eine App zur Lebensmittelrettung auf den Markt gebracht. Nutzer erhalten darüber gesundes und frisches Essen zu reduzierten Preisen. Wir haben getestet, ob die App „Too good to go“ hält, was sie verspricht, und ob Sie eine tatsächliche Lösung gegen die Lebensmittelverschwendung darstellt.
Kurz und knapp: Die Idee hinter „Too good to go“
Vom nicht ganz legalen Containern bis hin zu Lebensmittelspenden an die Tafel gibt es verschiedene Initiativen zur Lebensmittelrettung in unserer Überflussgesellschaft. Die Dänen Stian Olesen, Thomas Momsen und Klaus Pedersen haben 2015 eine weitere Alternative entwickelt, von der sämtliche Beteiligte profitieren:
- Restaurants, Bäckereien, Cafés und andere Betriebe können unverkaufte Lebensmittel, die sie laut Vorschrift am nächsten Tag nicht mehr anbieten dürfen, doch noch für kleines Geld verkaufen, gewinnen unter Umständen neue Kunden und sparen sich Kosten für die Restmüllentsorgung.
- Nutzer der App bekommen gesundes und leckeres Essen zu super-günstigen Preisen und leisten damit noch einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung.
- Die Entwickler der App „Too good to go“ erhalten bei jeder Bestellung eine Provision von einem Euro. Wenn man bedenkt, dass die meisten Preise unter 5 Euro liegen, ist das eine ordentliche Gewinnspanne.
- Nicht zuletzt profitiert auch die Umwelt, da duch die App „Too good to go“ weniger Müll produziert wird und solche Angebote ein weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Verschwendung darstellt.
Deutschlandweit bekannt wurde die App „Too good to go“ übrigens durch die TV-Show „Die Höhle der Löwen“, in der Start-Ups und junge Gründe ihre Ideen präsentieren und um Investoren werben können.
Unser Test: So funktioniert „Too good to go“
App installieren und anmelden
Wir haben zunächst die App im Google PlayStore kostenlos heruntergeladen und installiert. iPhone-Besitzer finden „Too good to go“ natürlich auch auf iTunes. Beim ersten Öffnen mussten wir uns registrieren – das ist durch eine Verknüpfung mit dem Facebook-Account möglich, wir haben uns allerdings mit Name, E-Mail und Handynummer angemeldet. Die App funktioniert über GPS. Deshalb sollte die GPS-Funktion des Smartphones aktiviert sein.
Die erste Bestellung bei „Too good to go“
Schon bekommen wir angezeigt, welche Restaurants in unserer Umgebung bei „Too good to go“ mitmachen. Wir können zwischen der Listen- und einer Kartenansicht wechseln. Zu sehen sind:
- Die Entfernung des Restaurants
- Der Preis für eine Portion
- Die Abholzeit
- Die Bewertung anderer User für den jeweiligen Anbieter
Über die Einstellungen können wir einen Filter setzen und uns beispielsweise nur Restaurants, Backwaren, vegetarische Speisen oder Spezialitäten anzeigen lassen sowie den gewünschten Abholzeitraum einschränken.
In der Regel ist die Abholzeit kurz vor Ladenschluss. Da wir unseren Test am Vormittag durchführen und es kaum erwarten können, wählen wir ein asiatisches Restaurant um die Ecke, das die Überreste seines Mittagsbuffets über „Too good to go“ anbietet.
Übrigens: Was man tatsächlich bekommt, ist von Anbieter zu Anbieter verschieden. Manche Restaurants machen sehr konkrete Angaben, bei vielen anderen – vor allem bei Supermärkten und Bäckereien – gibt es eine Tüte, deren Inhalt mehr oder weniger eine Überraschung ist. Auch bei Buffets gilt: Es gibt, war übrig geblieben ist. Ein bisschen Glück gehört also dazu.
Bestellung und Bezahlung
Wir entscheiden uns wie gesagt für das asiatische Restaurant. Mit einem Klick auf „Kaufen“ ist die Bestellung auch schon abgeschickt. Natürlich muss noch bezahlt werden. Hier haben wir die Auswahl zwischen Kreditkarte und PayPal. Über dem „Kaufen“-Button steht übrigens noch einmal die heutige Abholzeit.
Essen abholen
Den Kaufbeleg erhalten wir in der App sowie per E-Mail. Wir müssen diesen im Restaurant vorzeigen. Wir machen uns also auf dem Weg. Im Restaurant angekommen, zeigen wir den Beleg auf der App vor und dürfen uns am Buffet bedienen. Die Auswahl ist gut. Es nicht natürlich nicht mehr alles da. Vor allem preislich höherwertige Gerichte wie Fleischpfannen sind schon ziemlich verputzt. An Nudeln, Reis, Frühlingsrollen und den Suppen können wir uns aber reichlich bedienen – für einen Preis von 3 Euro top! Am Ende wischt die Kellnerin einmal über unsere App – so wird die Bestellung eingelöst.
Tipp aus der der wepreserve.eu-Redaktion: Natürlich wäre nichts ärgerlicher, als dass auf dem Weg zur Abholung der Akku leer wird. Lesen Sie, welche Stromspar-Apps dies verhindern!
Unser Fazit zur App „Too good to go“
Die App „Too good to go“ ist eine tolle Möglichkeit, günstig an leckeres und frisches Essen zu kommen, das sonst in den Müll wandern würde. Jedoch ist etwas Flexibilität nötig. Was an Lebensmitteln tatsächlich zu bekommen ist, schwankt von Lokal zu Lokal und von Tag zu Tag. Eine Konkurrenz zu den Tafeln stellt die App übrigens kaum dar. Diese dürfen nämlich nur abgepackte Waren entgegennehmen und klappern in der Regel nur größere Supermärkte ab.