Tierfotografie – 5 einfache Tipps für gelungene Aufnahmen
Die Fotografie ist ein wunderbares Hobby, das immer wieder für Überraschungen sorgt – zum Beispiel wenn, wie in der Tierfotografie üblich, das Motiv mehr oder weniger unberechenbar ist. Auf diese Weise entstehen Tierbilder von besonderer Schönheit und Dynamik. Doch wie lassen sich verpixelte, unscharfe Schnappschüsse vermeiden? Hier fünf Profitipps für beeindruckende Tierfotos!
Tipp 1: Gelungene Bildkomposition in der Tierfotografie
Der wichtigste Tipp als erstes: Ob nun in der Tierfotografie, in der Porträt- oder Naturfotografie – überall gelten ähnliche Regeln, welche Bildkomposition eines Fotos als gelungen gilt. Gerade bei Tieren mit jeder Menge Lebensfreude, die sich durch körperliche Aktivität zeigt, ist der Fotograf vermutlich froh, überhaupt ablichten zu können. Das Ergebnis ist allerdings kaum mehr als ein eiliger Schnappschuss, der aus künstlerischer Sicht niemanden hinter dem Ofen hervorlocken wird.
Das Tier gekonnt in Szene setzen
Um den Fokus auf das Motiv zu setzen, bedienen sich viele professionelle Fotografen einer alten Regel aus der Kunst: Sie wählen eine Bildkomposition, in der das Hauptaugenmerk nicht in der Mitte des Bildes, sondern eher am Rand zu finden ist. Besonders eindrucksvoll lässt sich dieses Prinzip übrigens in einem Panorama-Bild darstellen. In jedem Fall ist das Ergebnis ein Foto, das sehr harmonisch wirkt. Der sogenannte goldene Schnitt und die Drittelregel sind zwei traditionelle fotografische Möglichkeiten, diesen Effekt künstlerisch sinnvoll zu erzeugen.
Der goldene Schnitt und die Drittelregel
Wer hätte das gedacht – auch in der Tierfotografie spielt Symmetrie eine große Rolle, denn sie gibt dem Auge Orientierung für das Wichtige und verhindert Unruhe im Bild, die von Zweitrangigem ablenkt.
Der Goldene Schnitt entsteht durch zwei imaginäre Linien, an deren Schnittpunkt sich idealerweise das Motiv orientieren sollte. Die waagerechte und senkrechte Linie unterteilen das Foto in ein Verhältnis von etwa 60 zu rund 40 Prozent. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Drittelregel. Hier entstehen, gleichmäßig über das gesamte Bild verteilt, je zwei senkrechte und zwei waagerechte Linien. Idealerweise sollte nun das Motiv einer Linie folgen oder am Schnittpunkt zweier Linien liegen. Übrigens: Die Drittelregel lässt sich auch für Hobbyfotografen ganz leicht umsetzen, denn viele Kameras haben Einstellungen, mit denen sich die Linien schon während des Shootings einblenden lassen.
Tipp 2: Tiere in Aktion: Fotografie mit dem Autofokus
Der Autofokus gilt in der Tierfotografie längst als eines der wichtigsten technischen Hilfsmittel überhaupt. Wer also regelmäßig sein Haustier ablichten oder in freier Natur oder im Zoo wirklich beeindruckende Aufnahmen machen möchte, der sollte bei der Kamera seiner Wahl darauf achten, dass der Autofokus möglichst gut und schnell ist – denn schließlich sollen auch plötzliche, unerwartete Bewegungen der Tiere nicht die Qualität des Fotos schmälern.
Tipp 3: Passende Kameraeinstellungen für Tierfotografien
Angehende Hobbyfotografen, die sich in Zukunft auf Tierfotografie spezialisieren möchten, tun gut daran in eine Kamera zu investieren, die neben einer guten Blende weitere technische Voraussetzungen erfüllt. Vor dem Auslösen sollten diese Details eingestellt werden:
- Blende: Für die Blende empfiehlt sich beim Ablichten sehr aktiver Tiere ein kleiner Wert um 4 – so lässt sich im Shooting der Hintergrund optisch sehr gut vom Motiv trennen.
- Verschlusszeit: Eine kurze Verschlusszeit ist immer dann ideal, wenn sich das Motiv ständig bewegt – in der Tierfotografie durchaus üblich. Anfänger können sich hier an einem Wert um 1/1000 s orientieren.
- ISO: Ein eher niedriger Wert von 200 ist hier für den Anfang ein guter Richtwert, damit die fertigen Bilder möglichst gestochen scharf sind.
- Brennweite: Gerade im Outdoor-Bereich sind wilde Tiere häufig nur schwer vor die Kamera zu locken. Eine eher große Brennweite sorgt dafür, dass man sie trotz größerer Entfernung auf dem Bild gut erkennen kann. Für sehr ambitionierte Fotografen empfiehlt sich unter Umständen sogar ein Teleobjektiv.
Tipp 4: Der richtige Augenblick in der Tierfotografie
Wer schon einmal mit Tieren zu tun hatte, weiß Bescheid: Anders als mit Menschen lässt sich hier wenig planen, und auch die Kommunikation funktioniert vielleicht noch bei gut erzogenen Haustieren, nicht aber im Zoo oder der freien Natur. Für Fotografen heißt das: Geduld ist gefragt, bis die perfekte Aufnahme im Kasten ist. In jedem Fall empfiehlt es sich, möglichst oft auf den Auslöser zu drücken – so steigen die Chancen, dass früher oder später ein gelungenes Bild entsteht. Gerade bei sehr lebhaften Tieren, die sich viel bewegen, kann übrigens die Serienbildfunktion großartige Effekte liefern, denn auf diese Weise lässt sich die Dynamik des Shootings auch optisch festhalten.
Tipp 5: Mit dem Tier auf Augenhöhe? Der ideale Blickwinkel
Für eine gelungene Aufnahme ist auch der richtige Winkel wichtig. In der Tierfotografie kann das schnell zur besonderen Herausforderung werden, schließlich ist hier das Motiv oft entweder viel größer oder um einiges kleiner als der Fotograf. Diese Tatsache eröffnet allerdings auch ungeahnte Möglichkeiten. Vor dem Auslösen sollte man sich deshalb für einen dieser Ansätze entscheiden:
- Bilder aus Sicht des Fotografen: Sehr wirklichkeitsnah wirken Aufnahmen, die Tiere so ablichten, wie der Fotografierende sie im Stehen wahrgenommen hat – also zum Beispiel einen Hund oder eine Katze von schräg oben, ein Pferd eher von schräg unten, einen fliegenden Vogel dagegen von ganz weit unten. Achtung: Hier ist es wichtig, dennoch auf einen sinnvollen Bildausschnitt zu achten. Der Unterkiefer des Pferdes in Großaufnahme wirkt weit weniger interessant und gelungen als eine Aufnahme, in der sein Auge prominent in Szene gesetzt ist.
- Auge in Auge mit dem Tier: Die zweite Möglichkeit bietet ungewöhnlichere Perspektiven und produziert deshalb potenziell die spannenderen Aufnahmen. Kreative Kamerawinkel könnten zum Beispiel einen Hamster so fotografieren, als wäre der Fotograf nur so groß wie er selbst. Eine solche Frontalansicht ist auch bei kleineren Katzen oder Hunderassen sehr spannend – gerade wenn auch der Hintergrund zeigt, dass das Tier eigentlich sehr viel kleiner als der Fotograf ist. Ein besonderer Clou könnte hier übrigens ein 360-Grad-Foto sein, denn es zeigt nicht nur das Tier, sondern auch den Fotografen und macht so deren Größenunterschiede besonders eindrucksvoll deutlich.
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