Heimkino bauen: So schaffen Sie ideale Bedingungen

Wer ein Heimkino bauen möchte, sollte schon frühzeitig mit der Planung beginnen. Am einfachsten haben es natürlich Häuslebauer, die den Kinoraum optimal planen und gestalten können. Aber auch ein leer stehender Kellerraum und jedes andere Zimmer kann zum Heimkinoraum werden. Welche Bedingungen sollten erfüllt sein, damit Raumakustik und Sound stimmen? Ist ein Beamer wirklich das Maß aller Dinge? Brauche ich eine Leinwand oder reicht auch weiße Wandfarbe? Und was ist bei der Lautsprecher-Anlage zu beachten?

Bauanleitung für den Heimkinobau: Das brauchen Sie

  • einen geeigneten Raum mit der richtigen Akustik
  • ausreichende Abdunkelung
  • Beamer und Leinwand
  • richtig im Raum angeordnete Sound-Systeme

Heimkino planen – Welcher Raum kommt infrage?

Bei der Wahl des richtigen Raumes kommt es zunächst einmal auf die Maße an. Auch die besten Sound Tools bringen nichts, wenn sich Frequenzen gegenseitig auslöschen oder viel zu laut sind. Der ideale Raum, um ein Heimkino zu bauen, ist:

  • mindestens 30 Quadratmeter groß, damit sich der Klang gut ausbreiten kann
  • nicht quadratisch, da der Bass hier meistens dröhnt, Gleiches gilt für Räume, bei denen eine Seitenwand ein Vielfaches der anderen ist, z. B. ein 4,5 mal 9 Meter großer Raum
  • aber auch nicht zu länglich, damit Sie Ihre Lautsprecher für einen perfekten Surround Sound kreisförmig anordnen können
  • oben weit geöffnet, glücklich ist daher, wer in einem Altbau mit hohen Wänden lebt, eine niedrige Raumhöhe ist schlecht für die Akustik, kann im Notfall aber durch spezielles Equipment ausgeglichen werden

Die perfekte Abdunkelung

Für den Raum, in dem Sie Ihr Heimkino bauen wollen, spielen auch die Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle. Egal ob Leinwand oder Bildschirm: Für ein optimales Bild sollte Tageslicht komplett ausgeblendet werden. Kellerräume sind daher besonders gut geeignet. Die meisten Zimmer haben jedoch Fenster, die es abzudichten gilt. Eine Möglichkeit sind hochwertige Rollläden außen oder lichtdichte Jalousien und Plissees innen. Auch Vorhänge aus speziellem Material sorgen für einen abgedunkelten Raum. Tipp: Wer wenig Geld ausgeben will und sein Heimkino nur zu besonderen Anlässen nutzt, kann die Fenster auch mit Alufolie abdunkeln. Dies ist zwar etwas aufwendiger aber effektiv. Licht kommt jedoch nicht nur von außen, sondern auch von Lampen und Beamern selbst. Um störendes Streulicht zu vermeiden, sollte der Raum keine reflektierenden Oberflächen besitzen. Bestes Vorbild sind die Säle im klassischen Kino mit Teppich (der beste natürliche Absorber) auf dem Boden und dunklen Wänden sowie Sitzen. Heimwerker sollten sich daran bei der Raumgestaltung orientieren.

Heimkino bauen mit Beamer oder Fernseher?

Im Jahr 2016 kommen Fernsehgeräte mit bis zu 90 Zoll in Full HD oder Ultra HD schon nahe an eine Kinoleinwand heran. Für wahre Cineasten führt beim Heimkino Bauen jedoch kein Weg an Beamer und Leinwand vorbei. Mit einem guten Full-HD-Beamer (ab 1000 Euro und damit viel preiswerter als ein annähernd gleich großer Fernseher) und der passenden Leinwand lässt sich eine Bilddiagonale von 2,5 Metern erzielen und so ein riesiges Bild genießen. Die Bildqualität hängt natürlich auch vom Sitzabstand ab. Planen Sie diesen mit ein, wenn Sie ein Heimkino bauen. Er sollte doppelt so groß wie die Breite der Leinwand sein. Worauf Sie bei der Beamer-Auswahl achten müssen, lesen Sie im Artikel Heimkino optimieren: Beamer-Vergleich.

Die richtige Leinwand fürs perfekte Bild

Wenn Sie ein Heimkino bauen wollen, ist es mit dem Beamer aber noch nicht getan. Für ein tolles, überlebensgroßes Bild brauchen Sie auch die richtige Leinwand. Auch hier gibt es mehrere Varianten.

  • Die weiße Wand: Dies ist auf den ersten Blick die einfachste Variante, doch der Teufel steckt im Detail: Die Wandstruktur ist oft zu grobkörnig und auch die Farbe passt nicht, denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Für ein unverfälschtes Bild ist neutrales Reinweiß nötig. Zwar gibt es spezielle Projektionsfarbe, mit der Sie Ihre Wände streichen können. Diese ist aber in der Regel sehr teuer und macht das Zimmer nicht gerade gemütlich.
  • Die mobile Leinwand: Der Vorteil der mobilen Leinwand ist, dass sie leicht zu transportieren und schnell aufzubauen ist. Ihr Nachteil ist die geringe Projektionsfläche. Mehr als 1,5 Meter Bildbreite sind in der Regel nicht drin.
  • Die Rollo-Leinwand: Rollo-Leinwände sind fest installiert und nehmen dennoch kaum Platz weg. Ist der Film vorbei, werden Sie einfach wieder aufgerollt. Der schlanke Kasten zur Aufbewahrung ist zwar dauerhaft montiert, stört aber kaum.
  • Die elektrische Leinwand: Dabei handelt es sich um eine Rollo-Leinwand, die per Knopfdruck aus- und eingerollt werden kann. Sie ist bequemer auch entsprechend teurer.

THX Surround Sound und ihre richtige Anordnung im Raum

Das Thema Sound wurde beim Heimkino Bauen lange Zeit vernachlässigt. Das änderte sich mit der Etablierung von THX Sound Systems. THX ist ein von Regisseur George Lucas entwickeltes Qualitätssiegel für die Ton- und Bildwiedergabe. Das THX System von Raumfeld zum Beispiel liefert die nötigen Steuergeräte, Verstärker und Lautsprecher, um in der jeweiligen Raumakustik den besten Surround Sound zu erzielen.

Wenn es um den optimalen Surround Sound geht, wird das Heimkino Planen und Heimkino Bauen noch etwas komplizierter, denn es sind mindestens fünf Boxen, die untergebracht werden müssen. Hierzu einige Tipps:

  • Die Center- und Front-Lautsprecher und das Bild sollten den gleichen Abstand zum Zuschauer haben
  • Die Front-Lautsprecher stehen links und rechts im gleichen Abstand zum Bild. Ideal bei etwas einem Fünftel der Raumbreite
  • Sitzmöglichkeiten sollten sich nicht hinten an der Wand befinden, sondern im hinteren Drittel des Raumes.
  • THX Lautsprecher müssen immer symmetrisch aufgestellt werden. Es sollte keine Tür zwischen den Lautsprechern liegen.
  • Die hinteren Surround Lautsprecher befinden sich etwas hinter und seitlich von der Sitzposition. So bilden die Lautsprecher in etwa einen Kreis und Sie können die Raumakustik voll ausnutzen.
  • Der Subwoofer steht zwischen dem Center- und einem Frontlautsprecher.

Fazit: Beim Heimkino Planen und Heimkino Bauen ist man meist durch die räumlichen Gegebenheiten eingeschränkt. Das betrifft nicht nur die Größe des Bildes, die beim Heimkino Planen oft größer ausfällt, als es schlussendlich möglich ist – auch der perfekte Surround Sound mit einem THX System hängt nicht nur von der Raumakustik, sondern natürlich auch von der Position der Lautsprecher im Verhältnis zur Sitzposition ab. Das Heimkino wird zum Genuss, wenn alle Komponenten im richtigen Verhältnis stehen: Leinwand und Sitze, Sitzposition und Surround THX System. Auch die Raumakustik muss berücksichtigt werden: Wenn Sie ein Heimkino bauen, sollten sie nicht mit Gewalt ein 7.1 Surround System in einen zu kleinen Raum mit nicht optimaler Raumakustik pressen.

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3 Antworten

  1. Thomas sagt:

    Ein guter Artikel. Bei den Leinwänden würde ich noch erwähnen, das bei mobilen Stativleinwänden und Rolloleinwänden leider oft Falten entstehen. Daher würde ich eher zu einer Rahmenleinwand tendieren. Wenn man ein Heimkino plant, lässt sich eine solche auch noch sehr gut ins Zimmer integrieren. Viele Grüße