Fotografie Kennwert: Brennweite

Wer sich für Fotografie interessiert, kommt um einige Grundbegriffe, wie Digitale Spiegelreflexkamera, Mega Pixel, CPL Filter oder Bildbearbeitungsprogramm nicht herum. Um ein hochwertiges Bild zu produzieren, muss man verstehen, was hinter diesen Begriffen steht und dies auch anwenden können. In diesem Fall machen wir einen kleinen Exkurs ins Thema: Brennweite.

Was genau ist die Brennweite?

Brennweite Normalobjektiv 50mm

Das Normalobjektiv verfügt in der Regel über eine Brennweite von 50-55mm (c) Nils Albus / pixelio.de

Die Brennweite bezeichnet die Entfernung zwischen Aufnahmeebene (bei älteren Kameras z.B. der Film) und Objektivhauptebene. Bei modernen Kameras (DSLR oder Systemkamera) darf dies jedoch nicht ganz so ernst genommen werden, da verschiedene Bauweisen mit beweglichen Gruppen von Linsen auch Variationen zulassen, die nicht die direkte Baulänge des Objektivs beeinflussen. Die Entfernung wird in Millimeter angegeben. Da die Werte je nach Aufnahmeebene (CCD-Aufnahmechip ist kleiner als Kleinbildfilm) variieren können, wird im Allgemeinen auf Kleinbild-Format umgerechnet, um Vergleiche zu vereinfachen.

Einfach gesagt: Die Brennweite bestimmt den Vergrößerungsfaktor. Man kann also „heranzoomen“, indem man einen größeren Wert nutzt.

Welchen Einfluss hat die Brennweite auf den Bildwinkel?

Der Bildwinkel bezeichnet den Ausschnitt des wahren Lebens, der im Bild eingefangen wird. Vergrößern wir das Bild, ist der Bildwinkel automatisch kleiner. Daher eignen sich Objektive mit niedriger Brennweite für Landschaftsaufnahmen, jene mit einer höheren für Objekte die sich in größerer Entfernung befinden und nah heran geholt werden sollen.

Welche Objektive gibt es? Und wofür sind sie geeignet?

Brennweite Objektive Auswahl

Für verschiedene Brennweiten gibt es verschiedene Objektive (c) Tim Reckmann / pixelio.de

Im sogenannten Kit der Kamera befindet sich häufig ein 50mm-Objektiv. Dies ist ein sogenanntes Normalobjektiv, da es in etwa dem Bildwinkel des menschlichen Auges entspricht. Alles darunter wird als Weitwinkel bezeichnet. Das Extrem sind hier die sogenannten Fisheyes. Sie produzieren Bilder, die den Effekt einer gekrümmten Linse aufweisen und knapp 180° abbilden. Oberhalb der 50 mm spricht man von Teleobjektiven. Diese können stark vergrößern.

Es gibt sogar Objektive mit über 300mm, diese werden dann Super Zoom– bzw. Ultrateleobjektive genannt. Ab bestimmten Winkeln ist es jedoch schwierig qualitativ hochwertige Linsen mit guten Eigenschaften kostengünstig zu produzieren, daher steigt mit zunehmendem Vergrößerungsfaktor meist auch der Preis – egal ob Nikon, Canon oder Sigma Objektive.

Welche Objektive haben welche Brennweite?

Da nicht jeder Hobby-Fotograf genau definieren kann, welche Objektiv-Arten welche Brennweite abdecken und für welche Aufnahmen sie geeignet sind, haben wir einmal die wichtigsten Objektive klassifiziert und aufgelistet:

  • Fisheye Objektive / Brennweite: 16mm –
  • Weitwinkelobjektive / Brennweite: 15-35mm
  • Normalobjektive / Brennweite: 18-55mm
  • Porträtobjektive / Brennweite: 80-105mm
  • Teleobjektive / Brennweite: 135-200mm
  • Superteleobjektive / Brennweite: 300mm +

Kostengünstige Alternative: Zoomobjektive

Neben Objektiven mit fester Brennweite gibt es auch die sogenannten Zoomobjektive. Der Vorteil des Zooms ist, dass die Brennweite innerhalb eines festen Bereichs manuell angepasst werden kann. Zoomobjektive verfügen in der Regel über Brennweiten von 28-80mm. Einige besondere Exemplare können eine Brennweite von 100mm erreichen.

Welche Brennweite hat ein Makroobjektiv?

Das Makroobjektiv nimmt eine Sonderrolle unter den Objektiven ein. Obwohl normale Makroobjektive über eine Brennweite von 50-100mm verfügen sind sie natürlich nicht für die gleichen Aufnahmen, wie beispielsweise Porträtobjektive, die einen ähnlichen Brennweiten-Bereichen vorweisen, geeignet. Durch ihre besondere Konstruktion sollen Makroobjektive ein nahegelegenes Motiv mit einem vergrößerten Abbildungsmaßstab aufnehmen. Makrofotografie erreicht hier Maßstäbe von 1:2 oder sogar 1:1. Einige Makroobjektive verfügen über Brennweiten von 180-200mm. Diese dienen für Makroaufnahme weiter entfernter Motive.

Brennweite Makrofoto Hornisse

Makroobjektive haben in der Regel eine Brennweite von 80-100mm (c) Radka Schöne / pixelio.de

Vor dem Objektivkauf: Brennweite überprüfen

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass man beim Objektivkauf stets auch auf die Brennweite achten sollte. Je nach bevorzugten Motiven empfehlen sich hier ganz andere Einstellungen und Möglichkeiten. Selbstverständlich muss sich hier jeder Fotograf auch daran orientieren welche Motive er ablichten will. Die Anwendungsbereiche für ein Fisheye Objektiv ist selbstverständlich weitaus kleiner als der eines Teleobjektivs, doch wer mit der DSLR eher Sportaufnahmen machen will, ist damit vielleicht doch besser beraten.

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