360-Grad-Foto: Trends im Bereich Fotografie und Video
Panorama-Fotos haben in den vergangenen Jahren den Blickwinkel privater Schnappschüsse stark erweitert. Nun sind 360-Grad-Fotos auf dem Vormarsch. Sie ermöglichen den vollen Rundumblick. Mit neuen Kamera-Modellen müssen Einzelbilder nachträglich nicht mehr aufwendig zu einem Kugelpanorama aneinandergeschnitten werden. Mithilfe spezieller Apps und Features gelingen 360-Grad-Fotos sogar mit dem Smartphone. Lesen Sie hier wie’s geht.
360-Grad-Foto mit dem Smartphone erstellen
Die Panorama-Funktion ist in neuen Smartphones bereits integriert. Apple-Fans kommen ab dem iPhone4s und dem iPad mini2 in den Genuss dieser Aufnahmen. Bei Android-Smartphones ist die Funktion zum Beispiel ab dem Samsung Galaxy S5 und Note 4 inklusive. Ein Panorama-Bild ist allerdings noch kein 360-Grad-Foto. Der maximale Winkel ist meist auf 180 Grad beschränkt. Wenn Sie selbst kein Crack in Bildbearbeitung sind, um aus mehreren separaten Aufnahmen ein 360-Grad-Foto zu erstellen, oder Ihnen dies zu aufwendig ist, gibt es verschiedene Lösungen.
360-Grad-Fotos mit Facebook erstellen
Facebook hat 2016 ein Feature ausgerollt, mit dem User ganz einfach und bequem ein 360-Grad-Foto erstellen können. Öffnen Sie dazu wie gewohnt die Facebook-App und wählen Sie ein Bild aus Ihrer Galerie aus. Sobald dieses einen Winkel von mehr als 100 Grad aufweist, wird es automatisch in ein 360-Grad-Foto umgewandelt. Freunde, oder mit wem auch immer Sie das Bild geteilt haben, können es nun im Rundum-Blick betrachten und von Bildausschnitt zu Bildausschnitt wischen – die Vorstufe zur Virtual Reality.
360-Grad-Fotos mithilfe einer App
Es gibt aber auch verschiedene Apps, mit denen Sie 360-Grad-Aufnahmen erstellen können. Am bekanntesten ist wahrscheinlich Google Street View (für Android und iOS). Die App navigiert von Einzelbild und Einzelbild und setzt diese anschließend zu einem 360-Grad-Foto zusammen. Unsaubere Einzelbilder können Sie nachträglich neu fotografieren und innerhalb des Motivs austauschen. Auch die Foto-App aus dem Hause des Suchmaschinen-Giganten ermöglicht Aufnahmen mit Rundum-Blick. Mit der Google Kamera können Sie wie gewohnt Panorama-Bilder aufnehmen, mit einem Klick jederzeit unterbrechen und verschiedene Bildausschnitte zu einem 360-Grad-Foto zusammenrechnen lassen. Eine interessante Alternative ist die App Panorama 360 für Android-Betriebssysteme. Nach Installation der App einfach die Kamera starten und das Smartphone in die angegebene Richtung bewegen. In weniger als einer Minute sind die Einzelaufnahmen zusammengesetzt und können direkt über Facebook, Twitter oder per Mail geteilt werden. Sogar ein Betrachten per 3D-Viewer ist möglich.
Die richtige Ausstattung
Kameras für 360-Grad-Aufnahmen
Noch professioneller und hochwertiger werden 360-Grad-Fotos mit speziellen Kameras. Anders als Smartphones ermöglichen sie auch spektakuläre 360-Grad-Videos. Diese kommen vor allem bei Sportevents und Live-Shows zum Einsatz. Aber auch im Urlaub oder bei Familienfeiern entstehen tolle Aufnahmen, die noch ein Stückchen näher an der Realität sind und die Atmosphäre rundherum einfangen. Kameras mit 360-Grad-Funktion müssen noch nicht einmal besonders teuer sein. Viele Modelle sind bereits ab 300 Euro zu haben. Immer wieder für ihr Preis-Leistungsverhältnis gelobt werden zum Beispiel die Samsung Gear 360, Nikon KeyMission 360, Insta360 Nano oder Ricoh THETA S. Diese auch für Laien geeigneten Modelle verfügen über zwei Objektive, die jeweils aus der Fisheye-Ansicht eine 360-Grad-Aufnahme erstellen. Ansonsten sind die Kameras sehr minimalistisch ausgestattet. Die Bedienelemente bestehen in der Regel nur aus dem Auslöser und einem Umschaltknopf von Foto- auf Video-Funktion.
Equipment für 360-Grad-Kameras: Nützliches Zubehör
Für tolle Kugelpanorama-Fotos und 360-Grad-Aufnahmen ist nicht nur eine gute Kamera entscheidend, sondern auch das richtige Equipment. Hier ein Überblick über Zubehör, das noch bessere Ergebnisse ermöglicht.
- Stativ: Wie in vielen anderen Bereichen der Fotografie auch ist für manche 360-Grad-Aufnahmen ein Stativ nötig. Es ermöglicht einen sicheren Stand und vermeidet verwackelte Bilder. Grundsätzlich können Sie alle Stative verwenden, die eine Drehung um die eigene Achse erlauben. Achten Sie auf ein Schraubengewinde von ¼ Zoll, damit es mit den kleinen kugelförmigen 360-Grad-Kameras kompatibel ist. Natürlich sollte das Stativ auch höhenverstellbar sein. Optimal ist ein Stativ mit drei Beinen, die Sie separat verstellen und sich somit an unebenen Untergrund anpassen können. Damit Sie für Aufnahmen in der freien Natur nicht schwer schleppen müssen, sollten Sie zu leichten Stativen greifen. Welche aus Aluminium sind hier im Vorteil.
- Selfie-Stick: Bei vielen 360-Grad-Aufnahmen mit dem Smartphone ist der Fotograf mit auf dem Bild. Wenn Sie sich selbst nicht gerne in Nahaufnahme sehen beziehungsweise nicht den Großteil der Umgebung verdecken wollen, empfiehlt sich ein Selfie-Stick. Er sollte auch im komplett ausgefahrenen Zustand stabil sein, nicht wackeln oder verrutschen.
- Speicherkarte: Vor allem Videoformate erfordern ein hohes Datenvolumen. Achten Sie darauf, dass Ihre Speicherkarte mindestens 16 GB umfasst. Wir empfehlen SDXC-Karten mit bis zu zwei Terrabyte.
- Powerbank: Gerade bei Outdoor-Aufnahmen zum Beispiel im Rahmen von längeren Bergtouren ist eine mobile Ladestation nützlich. Sie können Ihre Kamera oder Ihr Smartphone mit einem USB-Kabel an die Powerbank anschließen und unterwegs aufladen.
So gelingen tolle 360-Grad-Fotos
Das richtige Motiv
Ob eine 360-Grad-Aufnahme alle vom Hocker reißt oder eher so lala wirkt, hängt in erster Linie vom Motiv beziehungsweise von der Location ab. Die Herausforderung: Sie muss rundum toll aussehen. Besonders beliebt sind daher Naturaufnahmen beispielsweise das Bergpanorama vom Gipfel aus. Großstadtmotive wie die Häuserschluchten von New York City oder Panorama-Aufnahmen von der Skyline sind ebenfalls dankbar. Oder wie wäre es mit einem 360-Grad-Foto vom Inneren einer Kathedrale oder anderen innenarchitektonisch beeindruckenden Gebäuden? Auch ein aufziehendes Gewitter über einer freien Landschaft kann eine beeindruckende Rundum-Aufnahme abgeben.
Eine Herausforderung ist es immer dann, wenn sich die Umgebung selbst bewegt – zum Beispiel, wenn Menschen eingefangen werden oder Verkehr zu sehen ist. Es kommt so Verzerrungen, da die „Objekte“ von Aufnahme zu Aufnahme ihre Position verändern. Sie können dies aber auch bewusst nutzen – quasi als eine Art künstlerischen Effekt. Generell gibt es nur einen Weg zu richtig gelungenen 360-Grad-Fotos und -Videos: ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren.
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