Für welche Bildbearbeitungs-App entscheide ich mich?

Apps zur Bildbearbeitung gibt es wie Sand am Meer. Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, den PC zu starten und ein teures Bildbearbeitungsprogramm zu nutzen. Stattdessen ein Foto machen, flugs in der Bildbearbeitungs-App aufpeppen und dann bei Instagram, Facebook oder per WhatsApp teilen. So kann man im Handumdrehen echte kleine Kunstwerke erschaffen und andere daran teilhaben lassen. Um den Bildern auf dem Smartphone oder auf dem Tablet den letzten Schliff zu verpassen, braucht es kein großes Talent. Viele Apps sind derart nutzerfreundlich und schnell zu händeln, dass die Bild-„Bearbeitung“ zum großen Spaß wird.

Wir werden in loser Folge die eine oder andere wirklich interessante und brauchbare Bildbearbeitungs-App vorstellen:

  1. PicsArt Photo Studio
  2. Snapseed

Beginnen wollen wir mit der überaus erfolgreichen App PicsArt Photo Studio. Sie ist kostenlos für Android, iOS und Windows erhältlich.

1. PicsArt Photo Studio

PicsArt ist mit mehr als 300 Millionen Downloads eine weltweit beliebte Bildbearbeitungs-App. Grund genug, die Funktionen der App einmal genauer anzuschauen. So leicht funktioniert sie: Nach dem Start der App tippt man ein leuchtendes „+“ und wählt dann zwischen „Bearbeiten“, „Collage“, „Zeichnen“ oder „Kamera“ die beabsichtigte Funktion. Wir wollen uns auf den Bereich „Bearbeiten“ konzentrieren. Das zu bearbeitende Objekt kann man dann mit der integrierten Kamera fotografieren (inklusive etlichen Effekten wie Farbspritzer, Poster, Neon etc.). Oder man importiert ein Foto aus der Galerie oder anderen Apps.

Bildbearbeitungs-App Picsart

Mit den entsprechenden Effekten der Bildbearbeitungs-App PicsArt entsteht aus dem hässlichsten Hund ein kleines Kunstwerk (c) wepreserve.eu

Was kann die App?

Die Bearbeitungsfunktionen sind in der unteren Menüleiste aufgeführt. Hier hat man unzählige Möglichkeiten, sein Foto in mehreren Bearbeitungsschritten zu verschönern. Als da wären

  • Freisteller
  • Effekte und Filter
  • Zuschneiden, Drehen, Stretch-Effekt
  • Verschmelzen
  • Bild in Bild
  • Doppelbelichtung für Collagen
  • Stil-Effekte
  • Sticker zum Selbstentwerfen
  • Ränder, Stempel, Objektivreflexion, Rahmen, Textfelder
  • Tools für Korrekturen, um rote Augen oder Hautunreinheiten zu entfernen
  • etc.

Die Bearbeitungsmöglichkeiten können intuitiv ausprobiert und bei Nichtgefallen sofort wieder verworfen werden. So lässt sich auch für Einsteiger ein banales Bild in wenigen Minuten aufhübschen. Speziell zu erwähnen ist das eigene soziale Netzwerk, das den Austausch der Werke ermöglicht. Zudem werden dort zu unterschiedlichen Themen wie z.B. Weihnachten oder Neujahr täglich Bearbeitungs- oder Zeichen-Challenges angeboten.

Weiterhin gibt es viele Clipart-Pakete, die aber zu einem großen Teil kostenpflichtig sind. Über die In-App-Käufe kann man schon ein kleines Vermögen investieren, kosten diese Pakete doch meist um die 2 Euro. Äußerst launige Bilder sind mit den Magie-Effekten zaubern, insbesondere Portrait-Aufnahmen erhalten hiermit einen besonderen Touch. Die Magie-Effekte sollen übrigens auf Android-Geräten, die älter als 2 Jahre sind, nicht laufen. Auf einem Android-Testgerät, das bereits 5 Jahre alt ist, funktionierten sie allerdings problemlos.

Bildbearbeitungs-App let it snowBildbearbeitungs-App powBildbearbeitungs-App bloom
Mit den Magie-Effekten lässt sich aus gequirltem Eigelb eine kleine Collage à la Andy Warhol kreieren. (c) wepreserve.eu

Lohnt sich diese Bildbearbeitungs-App?

Zusammenfassend kann man sagen, dass PicsArt eine wirklich sehr gut gemachte Bildbearbeitungs-App ist. Die Bedienerführung ist einfach und selbsterklärend. Die vielfältigen Effekte sind leicht realisierbar. Zwar könnte man kritisieren, dass viele Funktionen wie zusätzliche ClipArts kostenpflichtig sind, aber auch mit dem kostenlosen „Standard-Repertoire“ hat man eine Menge sehr nützlicher und schöner Effekte zur Verfügung. Sehr positiv ist der gute Service zu erwähnen; das Team von PicsArt kümmert sich wirklich um die Belange des Kunden. Anfragen werden schnell und lösungsorientiert bearbeitet. Ein weiterer Kritikpunkt: Das soziale Netzwerk nimmt einen sehr großen Raum ein. Die mögliche Interaktion mit anderen Usern ist natürlich Geschmackssache; aber der Nutzer kann diese Funktion ja einfach ignorieren.

Insgesamt ist diese Bildbearbeitungs-App ganz klar zu empfehlen.

Benötigt werden

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Kommen wir zu einem weiteren Flaggschiff, das in keiner Bestenliste für Bildbearbeitungs-Apps fehlen darf: Snapseed aus dem Hause Google. Auch diese App ist kostenlos, erhältlich ist sie für Android und iOS.

2. Snapseed

Für die Bildbearbeitung lädt man zunächst sein Zielobjekt, z.B. aus der Galerie – eine interne Kamera bietet die App nicht. Danach gelangt man unmittelbar ins Bearbeitungsmenü. Dies ist in die Bereiche Tools und Filter aufgeteilt. Insgesamt stehen 12 Tools und 13 Filter zur Verfügung.

Was kann die App?

Die 12 Tools umfassen die „herkömmlichen“ Bearbeitungsmöglichkeiten wie Feinabstimmung, Zuschneiden, Details, Drehen, Perspektive etc. Darüber hinaus lassen sich Textfelder mit unterschiedlichen Layout-Vorgaben frei einsetzen, Vignettierung-Effekte wie bei weiter Blendenöffnung erreichen oder mit der neuen Kurven-Funktion Helligkeitskontraste sehr schön heraus arbeiten.

Die Bildoptimierung erfolgt meist über den Pinsel durch einfaches Wischen. Jede Änderung lässt sich bequem im Snapseed-Ordner der Galerie des Smartphones speichern, so dass man immer wieder auf die einzelnen Bearbeitungsschritte zurückgreifen kann.

Die insgesamt 13 Filter laden dazu ein, die Kreativität richtig spielen zu lassen. So lassen sich insbesondere Bilder, die aufgrund fehlender Brennweite eher als misslungen zu bezeichnen sind, in der Nachbearbeitung durch subtile Verfremdungen noch in kleine Kunstwerke verwandeln. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesezt, vom Effekt wie bei einer Mehrfach-Belichtung (HDR-Scape) über Vintage, Noir oder Fokus bis hin zum Dirty-Look (Grunge) ist alles möglich. Den Gesicht-Filter kann man übrigens nicht bei jedem Motiv nutzen: Dazu muss auch ein Gesicht gefunden werden, nur dann ist die Funktion zu nutzen.

Hier ein paar Beispiele, welche netten Effekte man mit den unterschiedlichen Filtern erzielen kann:

bildbearbeitungs-app-snapseed-hdr-scape

HDR-Scape

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Retrolux

bildbearbeitungs-app-snapseed-drama

Drama

bildbearbeitungs-app-snapseed-grunge

Grunge


 
 
 
 
 
 
 
 

Lohnt sich diese Bildbearbeitungs-App

Zu aller erst: Die Strukturierung der App ist topp, eine klare Aufteilung in zwei Bereiche, es ist kein großes Hin- und Her-Scrollen notwendig. Man „verirrt“ sich nicht in der App. Die Tools und Filter sind überaus leicht zu bedienen und lassen unglaublich viele Kreationen zu. Weiterhin is die Speicherfunktion gut gemacht; man behält stets die Übersicht über den Verlauf der Bildbearbeitung. Dies fällt positiv auf, da man ja oft gar nicht weiß, ob man den einen oder anderen Schritt nicht später doch noch rückgängig machen möchte – und so nicht wieder komplett von vorn beginnen muss. Ferner ist sehr angenehm, dass Snapseed werbefrei ist und man wirklich alle Funktionen kostenlos nutzen kann. Außerdem ist zu erwähnen, dass außer auf Fotos/Medien/Dateien keine Zugriffsrechte verlangt werden.

Negativ fällt in der Bedienerführung auf, dass man beim Einstellen der Effekte am oberen Bildrand schnell ins Smartphone-Menü abgleiten kann. Außerdem ist es schade, dass (noch!) keine Collagen möglich sind – aber dafür kann man ja eine andere Bildbearbeitungs-App nutzen.

Dennoch ist diese Bildbearbeitungs-App unbedingt zu empfehlen, denn ihre Möglichkeiten sind derart gut, so dass man kleine Mängel gern übersehen kann.

Benötigt werden

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