Fototipp: Fotografieren im Schnee

Der Winter ist da… zumindest mehr oder weniger und irgendwie auch abhängig davon, wo genau man sich eigentlich befindet. Was verbindet man eigentlich mit dem Wort „Winter“ oder „Schnee“?. Kälte, Schneemann, Weihnachten, Berge, Skifahren und vielleicht auch Winterurlaub. Und was verbindet ein Fotograf mit „Winter“ und „Schnee“? Weiß! Winterbilder haben immer einen ganz besonderen Zauber, fast schon eine Magie, aber gerade das Fotografieren im Schnee mit Lichtverhältnissen, die jeglicher Norm wiedersprechen, birgt so seine Schwierigkeiten und nicht jedes Panorama Foto vom schneebedeckten Berg oder weißen, hängenden Baumästen erzielt auch genau das Ergebniss, das man da vor sich sieht. Für Fotografien mit der digitalen Spiegelreflexkamera (und in mal mehr oder weniger gutem Maße auch anderen Kamerasystemen) gibt es einige Einstellungen und individuelle Schritte, die es zu beachten gilt. Damit auch Hobby-Fotografen das perfekte Schneefoto schießen, haben wir einige hilfreiche Tipps für das Fotografie Tipps auf Wepreserve.eu im Schnee und tiefsten Winter zusammengetragen.

Winter Fototipp 1: Korrekt belichtete Schneefotos mit Einstellungen am Belichtungsmesser

Fotografieren im Winter Abendrot

Abendrot, Schneelandschaft und Wald: Ein stimmungsvolles Winterfoto (c) iStock.com / standret

Mit der Belichtungskorrektur besitzen einige Kameras eine Funktion, die gegen zu dunkle Bilder beim Fotografieren im Schnee Abhilfe schafft. Je nach Belichtungsmesser-Empfindlichkeit ist hier eine Belichtungskorrektur von +1 oder +2 ausreichend. Mit jeweils einer Probeaufnahme mit Belichtungskorrektur kann man anschließend den optimalen Belichtungsmesser-Wert für das Fotografieren im Schnee ermitteln. Wer eine Kamera besitzt, die eine Speicherung der Lichtmessung der vorhandenen Lichtverhältnisse vornehmen kann, ist beim Fotografieren im Schnee und einer Winterlandschaft immer im Vorteil. Dazu wird einfach ein Punkt mit der Kamera anvisiert, an dem die Lichtverhältnisse optimal erscheinen. Der Auslöser wird nun halb heruntergedrückt, auf das zu fotografierende Schnee Motiv geschwenkt und der Auslöser zum Fotografieren vollständig heruntergedrückt.

Mit einer Spot-Messung können einige digitale Spielreflexkameras eine Lichtmessung ausschließlich in einem gewissen Bereich beim Fotografieren im Schnee vornehmen. Wenn also nun beim Fotografieren im Schnee ein schattigeres Motiv anvisiert wird, so bleibt die Blende geöffnet. Achtung: Allerdings weisen die Fotoergebnisse hierbei oftmals nicht die brilliante Farbintensität auf, wie es bei den anderen Einstellungen für das Fotografieren im Schnee möglich ist.

Integrierte Funktion für Strand- und Schnee Fotografien

Darüberhinaus bieten hochwertige Spiegelreflexkameras oftmals auch eine dedizierte Belichtungsmesser-Funktion für Strand- und Schnee Aufnahmen. Diese lässt den Belichtungsmesser automatisch an die Lichtverhältnisse anpassen. Zusätzlich kann aber natürlich auch hier mit der manuellen Belichtungskorrektur bei unzureichendem Ergebnis nachgebessert werden. Wenn man die Möglichkeit und die nötige Foto-Erfahrung hat, die Belichtungszeit selbst zu wählen, sollte man direkt mehrere Fotos schießen und dabei die Verschlusszeiten wie 1/125, 1/250 usw. variieren bis die optimale Qualität erreicht ist. Das ist zwar zunächst vielleicht etwas zeitaufwendiger, aber bietet eine optimale Annäherung an das beste Ergebnis. Wenn man schon draußen im Kalten herumstapft, will man schließlich auch das richtige Foto im Schnee schießen.

Winterpanorama Fotografie

Ein Winter Panorama Bild mit korrekter Blende und Belichtungszeit (c) iStock.com / Antoinette86

Winter Fototipp 2: ISO-Wert halbieren für mehr Helligkeit auf dem Schneefoto

Ist keine ausreichende Auto ISO Belichtungskorrektur und auch keine Strand- und Schnee-Funktion an der Kamera für das Fotografieren im Schnee vorhanden, dann hilft eventuell folgender Fototipp: Die Veränderung des ISO-Wertes an der DSLR. Der ISO-Wert wird bei einer Winterlandschaft mit einer Änderung von ISO/100 auf ISO/50 umgestellt, was bedeutet, dass mit einem halben ISO-Wert eine Verdopplung der Lichtmenge erfolgt, welche im Film beziehungsweise im Chip vorhanden ist. Der Belichtungsmesser arbeitet also hier mit der doppelten Lichtkraft, was beim Fotografieren im Winter mit Schnee zu mehr Helligkeit führt. Allerdings sollte man nach dem Fotografieren im Schnee auch nicht vergessen, die ISO-Wert-Einstellung wieder rückgängig zu machen, denn ansonsten werden Fotos unter normalen Lichtverhältnissen überbelichtet.

Winter Fototipp 3: Fotografieren im Schnee ohne Blaustich durch Weißabgleich

Ein Weißabgleich verhindert den typischen Blaustich, wie er beim Fotografieren im Schnee oft auf Fotos zu sehen ist. Während die meisten kompakten Digitalkameras einen automatischen Weißabgleich integriert haben, fällt die Weißabgleich-Funktion bei den professionellen Spiegelreflexkameras oftmals weg. Der Weißabgleich für den Blaustich erfolgt durch einen manuellen Handgriff. Für den manuellen Weißabgleich lautet der Fototipp Filter-Blende. Optimal für den manuellen Weißabgleich zum Fotografieren im Winter sind eine POL-Blende (CPL Filter) oder UV-Blende, die auf das Objektiv geschraubt wird. Die Filter-Blende hat den zusätzlichen Vorteil, dass das Objektiv geschützt wird. Die UV-Filter-Blende eignet sich hervorragend für Aufnahmen der bergischen Winterlandschaft und Fotografieren im Schnee, da diese Filter-Blende aufsteigenden Dunst perfekt durch Kontrastoptimierung kaschiert. Der Blaustich wird durch die Filter-Blende minimiert und ersetzt den automatischen Weißabgleich.

Tipps zur manuellen Einstellung von Fotos in der Winterlandschaft

Fotografieren im Schnee Waldfoto

Mit den richtigen Winter Fototipps gelingen auch solche Meisterwerke (c) iStock.com / Kichigin

Um die perfekte Einstellung für das brillanteste Foto in optimaler Helligkeit zu bekommen, lohnt es sich, alle manuellen Einstellung: der Blende, der Verschlusszeit und des ISO-Wertes soweit zu verändern und mit Hile von Probefotos einzustellen, bis ein zufriedenstellendes Bild erreicht wird. Tipp: die Test Schneefotos sollte man am besten durchnummerieren und jeder einzelnen manuellen Einstellung zuordnen. Es lohnt sich auch, hier etwas Zeit mitzubringen. Das sicherste Herangehen beinhaltet, dass man immer nur eine Änderungen nach der anderen vornimmt, um valide Ergebnisse zu erhalten und darauf basierend korrekte Entscheidungen zu treffen. Nach diesem Prozess kann man dann jedes Schneefoto mit einer bestimmte Nummerierung einer eindeutigen Einstellung zuweisen. Bevor es also in den Schneeurlaub oder die Piste geht, können auch Zuhause bereits erste Fotografieren im Schnee ausprobiert werden. Dadurch spart man sich die Zeit im Urlaub und kann direkt loslegen. Die Einstellungen mit der optimalen Bildqualität, sollte natürlich notiert werden, damit sie beim Fotografieren der Wunschmotive im Schnee griffbereit sind!

Allgemeine Tipps für den Umgang mit der Kamera beim Fotografieren im Schnee

Winterzeit ist Kältezeit und darunter leidet vor allem auch die Batterie- und Akkuleistung. Generell gilt, das bei Wärme die Batterie- und Akkuleistung erhöht wird. Unser Fototipp lautet also, während der Betriebspausen, den Akku warm zu transportieren. Achtung: Durch den Temperaturwechsel von Warm nach Kalt kann sich beim Fotografieren im Winter in der Kamera Kondenswasser bilden. Das Kondenswasser setzt sich nicht nur gern auf die Linse, wo es die zukünftigen Fotos verschleiert, sondern es kann auch die Funktionalität des gesamten Kamerasystems auf Dauer durch Rostbildung beeinträchtigen. Außerdem – wenn auch nur für wirklich extreme Umweltbedingungen relevant – reagiert die Haut mit Kontakt auf kaltem Metall, was beim Fotografieren im Winter zu schmerzhaften Anhaftungen führen kann. Um diese Folgen bei der Schnee Fotografie zu verhindern, sind ein paar nützliche Tipps hilfreich:

  • zum Erhalt der Akkuleistung diese herausnehmen und körpernah in der Hosentasche oder einen Jackeninnentasche transportieren
  • um die Akkuleistung zu garantieren empfiehlt es sich auch, einen wiederaufladbaren Akku zu verwenden
  • die Kamera möglichst in einer windgeschützten Fototasche transportieren
  • bei einem Temperaturwechsel ins Warme braucht die Kamera Zeit zur Akklimatisierung und sollte deshalb einige Minuten in der Tasche verbleiben
  • ein Objektivwechsel sollte nur dann durchgeführt werden, wenn die Kamera die Umgebungstemperatur angenommen hat
  • Klebeband an den Kamerastellen angebracht, wo Hautkontakt bei kalten Temperaturen besteht, vermeidet das Anhaften von Fingern

Das hat alles nichts geholfen? Das richtige Schnee Foto ist noch nicht dabei?

Sollte dennoch das neueste Lieblingsmotiv in der Schneelandschaft qualitativ nicht so optimal ausgefallen sein, lautet unser letzter Tipp: In einem Bildbearbeitungsprogramm am heimischen Computer eine Belichtungskorrektur nachträglich vornehmen. Zugegeben, das ist natürlich auch für uns die letzte Wahl, aber zumindest kann man auf diese Weise die Fotos aus dem Urlaub oder der Reise dennoch verwerten und hat zumindest einige Erinnerung an die weiße Landschaft in Form von Schnee- und Winterfotos, die toll aussehen und von denen ja auch niemand wussen, dass sie zumindest teilweise am PC entstanden sind.

Einige weitere Fototipps bei der Bearbeitung der Winter Aufnahmen am PC:

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10 Antworten

  1. Ron sagt:

    Im allgemeinen finde ich diesen Artikel durchaus hilfreich. Doch wieso sollte ich den Akku meiner Kamera im Winter herausnehmen?

    Man sagt ja sonst bei Batterien oder auch Handyakkus das ein paar Stunden im Kühlschrank beispielsweise wahre Wunder bewirken können, was die Akkuleistung angeht..

    Grüße

    • Die Ursache für das Schwächeln der Akkus bei Kälte liegt in der Verlangsamung der chemischen Prozesse in den Akkus. Deswegen der Tipp die Akkus aus der Kamera zu nehmen, wenn man die Kamera gerade nicht braucht, und die Akkus in die Innen- oder Hosentasche zu stecken. Doch wie kühl sollte es sein? In der Tat sollten Akkus nicht an zu warmen Orten gelagert werden. Empfehlenswert sind etwa 15 bis 18 Grad. Den Tipp, den Akku in den Kühlschrank zu legen ist nicht nur ein Mythos, sondern zudem auch noch riskant. Es kann sich schädliches Kondenswasser bilden, wenn der Akku nicht mit einer Plastikbox oder -hülle geschützt wird. Ein trockener Keller ist daher der beste Lagerort.

  2. Marianne sagt:

    Diesen Artikel finde ich toll und sehr hilfreich.