Bildbearbeitungsprogramm

Bildbearbeitungsprogramme: Dein Guide für 2020

Ein gutes Bildbearbeitungsprogramm gehört heute ebenso zur Ausrüstung eines Fotografen wie Spiegelreflexkamera oder Stativ. In Zeiten in den Social Media Apps wie Instagram, Pinterest und Co. auf hochwertige Bilder setzen, sollten diese entsprechend professionell aussehen. Dabei muss es nicht immer ein teureres Bildbearbeitungsprogramm sein. Es gibt auch kostenlos Fotobearbeitungsprogramm die genau so gute Ergebnisse liefern.

Bildbearbeitungsprogramm verstehen: Vektor und Raster

Bildbearbeitungsprogramme fallen unter den Begriff der Grafiksoftware. Zu unterscheiden sind zwei verschiedene Arten der Fotobearbeitung, auf denen die Bildbearbeitungssoftware basiert: Vektor- und Rastergrafiken.

Der Unterschied ist schnell erklärt. Bei Vektorgrafiken werden lediglich Form, Farbe etc. eines Objektes festgehalten, also die Eigenschaften. Dadurch lassen sie sich ohne Qualitätsverlust beliebig oft skalieren. Rastergrafiken dagegen basieren auf Pixeln. Jedem einzelnen Mega Pixel eines Bildes wird ein bestimmter Ort, eine entsprechende Farbe und Helligkeit etc. zugewiesen – dadurch sind sie nicht ohne Qualitätsverlust skalierbar.

Was ein Bildbearbeitungsprogramm leistet

Die Bildbearbeitung als solche umschreibt die Veränderung von Fotos, Negativen oder eben auch digitalen Bildern. Dies geschieht heutzutage zumeist mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm.

Je nach Anwendungsbereich und Anforderungen durch den Anwender existieren zahlreiche verschiedene Bildbearbeitungsprogramme und Softwarelösungen auf dem Markt. Der eigentliche Sinn hinter der Bildbearbeitung ist es, Fehler zu beseitigen, die eventuell beim Fotografieren mit Auto Iso oder Autofokus entstehen können. Aber auch webspezifizierte Arbeiten wie zum Beispiel die Foto Animation können mittlerweile im Fotobearbeitungsprogramm durchgeführt werden und benötigen keine dedizierte Animations-Software mehr. Ein weiteres großes Anwendungsfeld ist die kreative Bildbearbeitung.

Bildfehler entfernen:

  • Über- und Unterbelichtung
  • Unschärfe
  • Kontrastschwäche
  • Bildrauschen
  • Rote-Augen-Effekt
  • Stürzende Linien

Kreative Bildbearbeitung:

  • Motive freistellen
  • Filter und Effekte
  • Kontrast verstärken
  • Fotomontage und Composing
  • Colorkey (farbige Details in Schwarz-Weiß-Fotos)
  • Weichzeichnen (für Bewegungsunschärfe oder zum Verändern des Hintergrunds)

Bildbearbeitungsprogramm runterladen: Freeware vs. Bezahlvarianten

Bildbearbeitungsprogramm im Einsatz: drei Ausschnitte vom Gesicht einer Frau auf dem Bildschirm

Bildbearbeitungsprogramm im Einsatz: An dem Foto dieses Models wird noch retuschiert © gettyimages/iStock/Joan Vicent Cantó Roig

Ob für Sie ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm reicht oder Sie besser in eine kostenpflichtige Grafiksoftware investieren, hängt ganz von Ihrem Anwendungsbereich ab. Wer mehrere Hundert Euro für eine digitale Spiegelreflexkamera ausgibt, sollte nicht beim Grafikprogramm mit dem Sparen beginnen. In der professionellen Fotografie kommt man ohne Photoshop und Co. kaum aus. Gleiches gilt, wenn Sie beispielsweise ab und an auf Hochzeiten fotografieren, um sich den einen oder anderen Euro dazu zu verdienen.

Kostenlose Programme für PC und Smartphone

Professionelle Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop hat ihren Preis. Gerade für Einsteiger und Hobby-Fotografen reichen daher oft kostenlose Alternativen. Ihr Funktionsumfang ist zwar in der Regel etwas eingeschränkter, reicht aber oft für Basics wie Bilder zuschneiden, retuschieren oder Fotocollagen erstellen. Kostenlose Programme sind sowohl für die Bearbeitung am Desktop als auch als Bildbearbeitungs-App für Smartphone und Tablet erhältlich.

Welches ist das beste kostenlose Bildbearbeitungsprogramm?

Hier eine Auswahl der beliebtesten und besten Bildbearbeitungsprogramme, die Sie gratis downloaden können:

Unser Tipp: Fast alle Anbieter stellen ein Tutorial zur Verfügung, in dem Sie Hinweise und Tipps zur Bedienung des Bildbearbeitungsprogramms finden.

 

Gimp

Gimp ist seit Jahren auf dem Markt und wahrscheinlich die bekannteste kostenlose alternative zu Photoshop. Aktuelle Version ist 2.10.18 und sowohl für Windows als auch für Mac (aktuelle Version 2.10.14) erhältlich. Mit Gimp können alle gängigen Formate wie JPG und PNG verarbeitet werden. Ausschließlich bei RAW-Dateien sind Umwege nötig. Hier sind Hilfsprogramme wie z.B. Darktable nötig. Die Vorgehensweise ist dabei jedoch recht einfach. Sind beide Programme installiert, kann man die RAW-Datei in Gimp öffnet. Dort wird die RAW-Datei dann an Darktable übergeben und kann somit mit den üblichen Gimp Paletten bearbeitet werden.

Photoshop CS2

Adobe bietet das veraltete Photoshop CS2, welches nicht mehr im Handel erhältlich ist, kostenlos zum Download an. Das letzte Update wurde am 07.11.2019 durchgeführt. Das Programm aus dem Jahr 2005 enthält aktuell lediglich keinen Support mehr. Das damals für 1.000€ verfügbare Profilbildbearbeitungsprogramm bietet trotz seines alter noch viele Werkzeuge an, um Bilder professionell bearbeiten zu können.

Paint.net

Paint.net ist ebenfalls kostenlos aber ausschließlich für Windows verfügbar. Der Vorteil von paint.net ist unter anderem die aktive und große Community die Hilfe, Tutorials und Plugins anbietet. Daneben biete dieses Bildbearbeitungsprogramm ebenfalls, wie seine etwas prominenteren Vertreter, eine Menge Möglichkeiten Bilder zu bearbeiten.

Kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramme

Kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramme sind gerade im Profi-Bereich unverzichtbar. Wenn Sie sich für einen Referenz-Anbieter wie Adobe entscheiden, haben Sie den Vorteil, dass die einzelnen Programme flüssig ineinander greifen. So lassen sich Photoshop, Adobe Lightroom, XD, Illustrator oder Premiere einfach miteinander verknüpfen. Ein weiterer Vorteil gegenüber kostenlosen Alternativen: Das Programm wird durch Updates ständig aktuell gehalten und falls mal Hilfe von Nöten ist, können Sie den Support des Anbieters kontaktieren.

Aktuell kann man sich die aktuelle Versionen von Lightroom, Photoshop und Lightroom Classic in der sogenannten Creative Cloud für monatliche 11,99€ inkl.MwSt. kaufen. Neben den Programmen kann man zusätzlich die Adobe Cloud verwenden und so Bilder Bildschirm übergreifend benutzen.

Affinity Photo

Wer nicht jeden Monat bezahlen möchte und trotzdem ein genauso gutes Programm haben möchte, der oder die sollte sich Affinity Photo genauer anschauen. Das in den letzten Jahren immer beliebter gewordene Bildbearbeitungsprogramm hat mindestens genauso viele Funktionen wie die Software von Adobe.

RAW Bilder werden ebenso unterstützt wie riesige Bilder mit über 100 Megapixel. PSD Dateien können ohne Probleme verwendet werden. Ebenen sind nahezu unbegrenzt verfügbar und auch HDR Aufnahmen sind für Affinity Photo eine Leichtigkeit. Neben Affinity Photo gibt es als Vektorprogramm Affinity Desginer. Beide Versionen gibt es für Mac, Windows und iPad. Für die Desktop Varianten werden jeweils einmal 54,99€ inkl. MwSt. fällig. Für die iPad App sind nochmals 21,99€ zu bezahlen.

Das könnte Dich auch interessieren …

3 Antworten

  1. Stefan Berthof sagt:

    Hallo Frau Willer!

    Was mir an diesem Artikel fehlt, ist ein Teil, indem Sie darauf eingehen, welche Möglichkeiten es für Anfänger gibt, die noch nie oder nur wenig mit einem Bildbearbeitungsprogramm gearbeitet haben.

    Ich meine, gibt es Anleitungen im Internet oder bestimmte Kurse, die einem Laien auf dem Gebiet die wichtigsten Schritte beibringen und erklären. So ein Programm kann ziemlich umfangreich und anfänglich schwer verständlich sein.

    Ansonsten ein schöner Artikel – insbesondere für Neulinge, die noch gar nicht wissen, was ein Bildbearbeitungsprogramm ist.

    Gruß,

    Stefan

    • Katarina Willer sagt:

      Hallo Stefan,

      vielen Dank für Deinen Kommentar und ich stimme Dir vollkommen zu! Nachdem ich mich jetzt in den letzten Monaten ausgiebig mit der Fotografie beschäftigt habe, ist mir auch aufgefallen, dass der Artikel zum Bildbearbeitungsprogramm ein wenig zu kurz gekommen ist, was Hobby-Fotografen … oder in diesem Fall Hobby-Bildbearbeiter, angeht.

      Ich habe den Text gerade noch ein wenig ergänzt mit kostenlosen Tools, die man im Netz finden kann und die sich insbesondere für Anfänger lohnen. In der nächsten Zeit, werde ich dann auch den Artikel noch einmal überarbeiten und einen Absatz über Tutorials etc. einbauen.

      Lieber Gruß,

      Katarina

  2. Bernhard sagt:

    Hallo! Danke für den Artikel und die Tutorials. Klar kann das nur ein Einstieg sein, aber Du hast es so gemacht, daß man Lust auf´s Weitermachen bekommt!